6 month pregnant woman with smile mark

Bauchgefühl

Wenn dein Bauch mit dir spricht, hör gut zu!

Hast du auch schon einmal erlebt, dass du dich (verkopft) für etwas entschieden hast, obwohl dein Bauch eigentlich eine ganz andere Entscheidung treffen wollte? Und du dachtest dir im Nachhinein: „Hätte ich doch mal lieber auf meinen Bauch gehört.“

Lass uns genau mit diesem Thema einmal befassen – wir hören tief in uns hinein und beschäftigen uns mit unseren (oft vernachlässigten) Bauchgefühl, welches auch für Unternehmer*innen von unschätzbarem Wert sein kann!

Zu Beginn ein Beispiel

Eigentlich ein Grund zur Freude – du schreibst gerade das Angebot für den „idealen“ Kunden, der sich auf Empfehlung eines anderen Kunden bei dir gemeldet hat.

Alles scheint zu stimmen – das Erstgespräch lief angenehm eloquent und auch überaus erfolgreich, doch mit irgendeiner Sache kannst du dich nicht so recht anfreunden, du weißt nur nicht, was es ist – kannst es nicht benennen…

Vielleicht maßregelst du dich innerlich selbst und sagst dir: „Mensch, was für eine großartige Chance! Das ist ein äußerst lukrativer Auftrag, außerdem kommt der Kunde auf Empfehlung – was gibt es da noch zu zögern?! Schick das Angebot raus! Freu dich, andere wären glücklich, so einen tollen Auftrag zu landen…“

Doch irgendetwas scheint nicht ganz stimmig zu sein, und aus irgendeinem, nicht näher definierten Grund würdest du dein Angebot lieber erst gar nicht abschicken…

Was kannst du nun tun? Folgst du strikt der Weisung deines Verstands?  Oder hörst du doch lieber auf dein Bauchgefühl?

Tipp: Höre auf dein (kreatives) Bauchgefühl!

Zunächst: Was ist Bauchgefühl? Ein anderer Begriff hierfür lautet Intuition (von lateinisch intueri = genau hinsehen, anschauen). Intuition beschreibt die spannende Fähigkeit, Einsichten in bestimmte Sachverhalte sowie Sichtweisen zu gewinnen; bestimmte Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Folgerichtigkeit von Entscheidungen zu erkennen – ohne dies jedoch näher begründen zu können – also ohne bewusste Schlussfolgerungen!

Die Intuition selbst kann man als Teil unserer kreativen Entwicklung betrachten, sie wird von unserem Intellekt schließlich ausgeführt und überprüft. Doch auch hier hat die Medaille zwei Seiten: Kommen wir anhand unseres Bauchgefühls zu einem guten Ergebnis, so hatten wir „die richtige“ Intuition, das „richtige Händchen“, den „richtigen Riecher“. Alles fehlerfrei gemacht, Top-Entscheidung, Glückwunsch!

Fällt das Ergebnis jedoch negativ aus, spricht man in diesem Fall von einer Fehlentscheidung, obwohl es sich gar nicht überprüfen lässt, welche gefühlsmäßigen Vorgänge zu der entsprechenden Entscheidung geführt haben! Intuition wird in diesem Fall dann sehr schnell als „Humbug“ oder „Unsinn“ abgetan.

Der effiziente Bauch 😉

Mit dem Bauchgefühl meldet sich also unsere Intuition zu Wort! Studien hierzu haben ergeben, dass Entscheidungen aus dem Bauch heraus oft effizienter sowie nachhaltiger sind und oft zu einem besseren Ergebnis führen.

Dem zugrunde liegt immer ein entsprechender Schatz an Erfahrung, welcher im Unterbewusstsein abgespeichert liegt und im Bedarfsfall, wenn eine Entscheidung ansteht, abgerufen werden kann, bewusst wie auch unbewusst!

Mut zur Entscheidung

Als Unternehmer*in hast du in der Regel jeden Tag Entscheidungen zu treffen, die nicht selten von enormer Tragweite sind. Bei manchen Entscheidungen hast du eine gewisse Bedenkzeit, andere Beschlüsse sind jedoch unverzüglich zu treffen – und du weißt: Dein Unternehmen steht oder fällt mit den entsprechenden Entscheidungen!

Auf dem Büchermarkt tummeln sich inzwischen viele Ratgeber mit multiplen, meist systematisierten Techniken zum Thema „richtige Entscheidung“, und viele dieser Tipps können dir für die richtigen Entscheidungsprozesse ein wirklich nützlicher Wegweiser sein.

Doch gerade in vielen interessanten Biografien berühmter Manager oder Politiker stellt sich immer wieder heraus, dass viele dieser Menschen wichtige Entscheidungen nicht nach einem logischen Masterplan getroffen haben – sondern nach Ihrem Gefühl, bzw. nach ihrem Bauchgefühl!

Wann sollten wir auf unser Bauchgefühl hören?

Unserem Bauchgefühl liegen zwei Faktoren zugrunde. Zum einen unser Instinkt, der auch in unserer modernen Zeit immer noch gut funktioniert und in unserem Leben eine wichtige Richtschnur darstellt.

Zum anderen unsere Empirie – unser persönlicher Erfahrungsschatz! Alles, was wir je erlebt (oder mitbekommen) haben, liegt ja in unserem Unterbewusstsein abgespeichert und meldet sich hin und wieder zu Wort, bzw. kann in ähnlichen Situationen abgerufen, herangezogen und mit der gegenwärtigen Situation verglichen werden.

Das heißt, dass es auch hier – wie bei so vielen Dingen – keine eindeutige Antwort gibt. Denn auch wer über gute Instinkte verfügt und einen reichen Erfahrungsschatz sein Eigen nennt, kann durchaus Fehlentscheidungen treffen!

Wirklich klug im Leben ist man meist (leider) immer erst hinterher. Dennoch lohnt es sich, auf unseren Bauch zu hören, ihn in Entscheidungen mit einzubeziehen! Denn auch wer rein logisch und analytisch vorgeht, ist vor Fehlern nicht gefeit.

Selbsterkenntnis und Bauchgefühl als idealer Mix!

Entscheidungen nach Bauchgefühl sind in allen Lebens- und Unternehmenslagen möglich.

Dass Entscheidungsfindungen nicht einfach sind, wussten bereits unsere Vorfahren – und haben Auguren oder Orakel befragt! Heute nützt es uns aber eher wenig, wenn wir Knöchelchen werfen, Steine sprechen lassen oder aus dem Flug der Vögel lesen – wir müssen unsere Entscheidungen selbst (und möglichst richtig) treffen!

Hierbei verlassen wir uns auf Informationen; fehlen uns diese, müssen wir unserer Intuition vertrauen. Damit unser Bauchgefühl uns gute Ergebnisse liefert, können wir es trainieren.

The sixth sense

Die meisten Menschen haben einen „sechsten Sinn“ und treffen aus dem Bauch heraus die richtigen Entscheidungen. Besonders, wenn man zu einer bestimmten Thematik über nur wenige Informationen verfügt und nicht genau weiß, wie man die Dinge am besten einordnen kann, bleibt einem nichts anderes übrig, als intuitiv zu entscheiden.

Spannend ist, dass wir diese Fähigkeit trainieren und hierbei gezielt unsere eigenen Erfahrungen einsetzen und auf unser Vorwissen zurückgreifen können.  

Auch wenn wir stets mit kühlem Kopf sowie beherrscht durch unser Leben gehen und nur das glauben, was wir auch tatsächlich sehen, so werden wir doch weitaus mehr von unseren Emotionen und durch unser Unterbewusstsein geleitet, als wir glauben.

Gefühle und Unterbewusstsein bestimmen im Einzelnen unser Verhalten und tragen zur Entscheidungsfindung bei.

Übungen für dein Bauchgefühl

Mit einigen Übungen kannst du dein Bauchgefühl hervorragend trainieren. Nimm hierzu beispielsweise die nächste Familienfeier – wer wird zuerst das „Gläschen Sekt zu viel“ intus haben und die Familie mit witzigen Anekdoten vergangener Tage zum Tränenlachen bringen? Tante Paula oder Onkel Karl? 😉

Hier kannst du also deine soziale Erfahrung bereits in die Prognose mit einfließen lassen!

Beobachte Situationen des täglichen Miteinanders und mutmaße, was als nächstes geschieht – wer was sagen könnte und was darauf geantwortet wird. Stellst du dich solchen Aufgaben häufiger, wirst du mit der Zeit feststellen, dass du immer öfter richtig liegst!

Durch diese Übung lernst du nämlich, Situationen wie auch Personen intuitiv korrekt wahrzunehmen und diese richtig einzuschätzen.

Reflexionen

Reflektiere dich selbst und schaue in dich hinein. Überlege, welche Entscheidungen du heute in erster Linie intuitiv getroffen hast. Wahrscheinlich wird dir auffallen, dass dies mehr sind, als du eigentlich gedacht hast!

Analysiere dann, ob du jeweils richtig oder falsch gelegen hast. Und wie hat sich das Treffen der Entscheidungen angefühlt? War es ein wenig „kribbelig“ im Bauch? Gab es auch einen Antagonisten? Beispielsweise ein Ziepen im Genick oder Brustkorb (o.ä.), wenn du deiner eigentlichen Intuition nicht gefolgt bist?

Gegenprüfen!

Unsere Empfindungen können uns auch immer ein bisschen trügen, von daher sollten wir – wenn wir sichergehen möchten und Patzer vermeiden wollen, unsere Ideen immer gegenprüfen. Denn auch unsere eigenen Erfahrungen (gute wie schlechte) fließen in unsere Entscheidungen stets mit ein.

Unsere innere Stimme spricht zu uns, doch brauchen wir auch einen Kompass dafür, ob ihre Meinung der Tatsache entspricht – oder nicht! Im unternehmerischen Alltag ist es in jedem Fall richtig, neben dem Bauchgefühl auch immer Zwiesprache mit dem Verstand zu halten – schließlich geht es ja auch um einiges!

Tatsache oder Täuschung?

Nicht jede Emotion ist zielführend – unser Bauchgefühl kann uns auch täuschen, deswegen ist immer Selbstkritik angesagt. Wir neigen nun einmal dazu, die meisten Entscheidungen so zu treffen, dass sie bereits getroffene Entscheidungen nicht in Zweifel ziehen.

Auch persönliche Vorlieben oder Abneigungen beeinflussen uns hierbei. Bestes Beispiel: Wenn wir jemandem aus unserer Schulzeit mit einem bestimmten Vornamen partout nicht mochten (weil er sich uns gegenüber z. B. nicht gut verhalten hat), würden wir unserem Kind wahrscheinlich nicht den gleichen Vornamen geben – auch wenn er noch so wohlklingend und schön ist…

Bei unseren geschäftlichen Entscheidungen darf uns aber der Vorname des Kunden oder des Geschäftspartners nicht beeinflussen, wir müssen in der Lage sein, objektiv selektieren zu können!

Gleiches gilt auch für Situationen, die wir schon einmal erlebt haben, hier müssen wir uns immer wieder vor Augen halten, dass jede neue Situation eben auch neu (und damit veränderlich) ist – und sich dementsprechend die Karten immer wieder neu mischen!

Unreale Einflüsse

Nicht nur unser soziales Leben, auch unser parasoziales Leben bildet einen Teil unserer Erfahrungen, welche jedoch nicht real sind! Denn nicht wenige Stunden verbringen wir beispielsweise mit Fernsehen und speichern Erinnerungen an Handlungsstränge ab, die gar nicht die unsrigen sind!

Auch hier ist zu schauen: Kommt die Bauchentscheidung wirklich von mir selbst, aus mir, aus meinem eigenen Inneren? Aus meinen persönlichen Erfahrungen? Oder spielen Einflüsse mit hinein, die mit mir eigentlich nicht wirklich etwas zu tun haben?

Bauchgefühlt und zusammengefasst 😉

Versuche dich nicht von kleinen Zweifeln abschrecken zu lassen, sondern habe Mut zur Bauchentscheidung.

Denn wenn du deinen Bauch schulst und immer öfter auf ihn hörst, bist du in der Lage, hervorragende Ergebnisse zu erzielen – nutze deine Intuition mit System, es lohnt sich!

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